Serviertablett mit Holzboden

Serviertablett mit Holzboden

Projektbeschreibung

Wir erstellen hier ein rundes Serviertablett mit 4mm starkem Holzboden, ca 40 cm Durchmesser und einer Höhe von ca. 6-8 cm. Der Boden wird mit Serviettentechnik gestaltet. Stakenstärke 3mm, Fadenstärke 2mm. Um ein wenig Farbe ins Spiel zu bringen, verwende ich im Mittelbereich eine Seegras-Schnur in „orange-natur“ Farbe. Man könnte sich passend zum Serviettendesign die Fäden und Staken aber auch in drei verschiedenen Farben einfärben.
Der untere Abschluss bekommt einen Rollrand, der obere einen 3er Zopfrand. Der obere Rand ist geschwungen. Dafür werden im Mittelteil Holzperlen verwendet, um einen schönen Schwung hin zu bekommen.
Das Geflecht wird mit geschlossenen Ringen mit 4 Fäden ausgeführt, in 2 vorne, 2 hinten. Das ergibt auch innen optisch ein geschlossenes Geflecht. Anfang und Ende des geschlossenen Ringes werden auf der selben Höhe gegeneinander verschränkt. So hat man bis auf den Rollrand keine nach innen stehenden Enden.

Boden aus Pappelsperrholz

Es gibt zwar fertig bearbeitete Böden zu kaufen, jedoch passen diese in Größe oder Form oft nicht zum Projekt, selber anfertigen ist also die Devise.

Welche Materialien

Ich für meinen Teil verwende Pappelsperrholz, das gibt es in so ziemlich jedem Baumarkt mit Holzzuschnitt. Für kleinere Werkstücke in 4mm, beispielsweise aber für meine größeren Tabletts, die haben 60 x 40 cm, verwende ich 6mm Stärke. Kann man sich im Baumarkt auf das gewünschte Maß zu schneiden lassen.

Endgültiger Zuschnitt

Dieser findet dann zuhause statt. Wer beispielsweise ein rundes Tablett haben möchte in ~40 cm, lässt sich das im Baumarkt auf 41 x 41 cm zuschneiden. Dann die Mitte suchen und einen 40 cm Kreis ziehen.
Das Zuschneiden erfolgt dann mit Laubsäge, Stichsäge oder Dekupiersäge. Nach dem Zuschnitt die Kanten säubern mit einer Feile, dem Schleifklotz, oder elektrisch mit der Schleifmaus. Geringe Unebenheiten im Zuschnitt sieht man am Ende nicht. Also nicht pingeliger, als der Papst sein…

Bohrungen setzen für die Staken

Da wir den oberen Abschluss als 3er Zopfrand gestalten, brauchen wir eine ungerade Anzahl Bohrungen, welche durch 3 teilbar ist. Das deshalb, weil sonst der Zopfrand nicht passt.
Bei dem Durchmesser ergibt das 57 Bohrungen a 3,5 mmm. Ich ziehe dazu eine Linie mit dem Bleistift 7-8mm vom Rand weg ringsrum. Rechnerisch ergibt das bei 40cm Durchmesser und 7mm vom Rand einen Radius von 19,3 cm und einen Umfang von 121,3 cm. Das ergibt einen Stakenabstand von ~ 2,1 cm. Nun nimmt man einen Zirkel, vorzugsweise einen, der zwischen den Schenkeln eine Gewindestange hat und stattet den mit 2 Spitzen aus, also den Teil, wo normal ein Bleistift drin steckt, auch mit Stahlspitze. Den stellt man nun auf die 2,1 cm ein und markiert sich so ca. 47 Bohrpositionen.
Da man nie so genau arbeiten kann, wie es rechnerisch richtig wäre, misst man die Länge vom Rest des Kreises aus und teilt stellt sich den Zirkel so ein, dass sich die restlichen 10 Bohrlöcher ergeben. Ein paar mm Unterschied sieht man später im Geflecht nicht.
Passt das soweit, sticht man sich diese 57 Löcher mit der Ahle vor, ich mache das, damit der Stahlbohrer nicht weg eiert.
Nach diesem Arbeitsschritt schleift man den Boden kurz mit dem Schleifklotz, oder der Schleifmaus mit 80er Schleifpapier an. Das macht man, damit die Auswürfe der Bohrungen egalisiert werden, als auch als Vorbereitung für den nächsten Arbeitsschritt.

Grundierung

Da mir mit sehr dünnen Servietten arbeiten, scheinen beispielsweise die Äste im Holz durch die Serviette, was den Eindruck ein wenig trüben kann. Deshalb verwende ich eine weiße Holz- Grundierung, die mit einem kleinen Farbroller und Kunststoffwalze flächig aufgerollt wird. Danach die Farbrolle unter fließend Wasser auswaschen, so kann man diese noch oft weiter verwendet werden.
Nun muss das etwa 3h trocknen.
In dieser Zeit kann man sich schon mal die Staken zu schneiden. 57 Stück a ca. 55 cm. Will man mit 3 Farben arbeiten, von jeder Farbe 19 Stück. Färbt man selbst, sollte man je eine Stake mehr einfärben. Außerdem ist nun Zeit, den Serviettenkleber anzurühren. Da wir für Kleber und späterer Versiegelung das Selbe nehmen, kann man sich ein z.B. Gurkenglas her nehmen und das füllen. Dazu nehmen wir wasserfesten Holzleim, auch D3 Holzleim oder Parkettleim genannt, und mischen den 50/50 mit normalem Leitungswasser an. Gut verrühren.
Nach dem Trocknen der Grundierung wird diese noch einmal flächig angeschliffen, ebenfalls mit 80er Papier.

bearbeitungsfertiger Boden

Servietten

Die meisten Servietten kommen in 33x33cm, sind also zu klein für die Gesamtfläche. Also nehmen wir mehrere Servietten und schneiden die uns passend so zu, dass die gesamte Fläche beklebt wird. Also bis über den Rand des Bodens hinaus. Die Servietten sind oft drei-lagig, wir brauchen jedoch nur das Deckblatt mit dem Design. Also die Trägerpapiere alle abziehen. Vorsichtig sein dabei. Kann auch ein Gefummel werden…

Decklage abziehen

Nun nimmt man eine neue Kunststoffwalze und rollt mit der erstellten Kleber-Emulsion den kompletten Boden gut ein, aber ohne Pfützen zu bilden. Nun werden die Serviettenteile aufgelegt. Zu Zweit geht das oft besser, als alleine. Dabei beachten, das muss sofort sitzen, verschieben geht nicht, da zerreißt die Serviette. Ist die Fläche bedeckt, da wir mehrere Teile haben, überlappen diese auch, kippen wir wieder von der Emulsion auf die Servietten und verteilen die mit dem Farbroller. Dabei aber keinen Druck ausüben, ansonsten reißt man die Servietten auf. Dabei also sehr vorsichtig sein. Auch hier soviel nehmen, dass grade keine Pfützen entstehen. Die Emulsion trocknet wasserfest und transparent aus.

Abschlussarbeiten des Bodens

Ich lasse das dann meistens über Nacht stehen. Dann wird die überstehende Serviette mit der Feile oder der Schleifmaus entfernt. Nun nimmt man die Aale und sticht von Serviettenseite her alle Löcher so durch, dass die Staken gut in die Löcher passen. Eventuell mit der Aale im Loch „rum eieren“, denn die Staken sind nach dem Wässern etwas größer, als trocken. Eventuell muss man von beiden Seiten rein eiern.
Damit sind die Arbeiten am Boden soweit abgeschlossen. Weiter geht es mit den Staken und dem Rollrand unten.

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