Tablett tricolor in wedischem Design

Tablett tricolor in wedischem Design

Eigentlich war ich immer dagegen, mir ein Tattoo stechen zu lassen. Irgendwann hatte ich von heute auf morgen den Drang, ich bräuchte dringend eines. Es sollte auf den Rücken und etwas mit den arisch-slawischen Weden zu Tun haben. Da hab ich mich hin gesetzt und mir ein Motiv zusammen gestellt. Das auf dem Bild ist das Ergebnis.
Gestochen zwar von einem Hobby-Tätowierer, aber ich bin zufrieden. Musste dafür auch nichts bezahlen, will gar nicht wissen, was ich dafür in einem Studio hätte hin blättern müssen. Allerdings war die Chose ziemlich schmerzhaft, vor Allem die Bereiche auf der Wirbelsäule mit der dünnen Nadel. Es nimmt den Großteil des Rückens ein. Irgendwann kam ich auf die Idee, mit diesem Design ein Tablett zu realisieren.

Symbolische Bedeutung

Das Grundmotiv ist das Kreuz Ishtars. Es bedeutet den ewigen Kreislauf des Lebens. Die 4 Flügel haben da mehrere Bedeutungen: Die 4 Himmelsrichtungen, die 4 Jahreszeiten und so weiter. Die Bedeutung des Kreises ist identisch mit der germanischen Weltenschlange, der Midgardschlange. Midgard ist die Erde und somit bedeutet das den ewigen Kreislauf des Lebens auf der Erde.
In den 4 Flügeln habe ich Runen platziert inklusive ihrer farblichen Zugehörigkeit. Sie bilden zusammen 2 Achsen. Eine bedeutet die Suche nach der Erkenntnis, die andere die Suche nach der Wahrheit. Zumindest in diesem Kontext.
In der Mitte habe ich das Vegvisier gesetzt. Vegvisier bedeutet so etwas wie Kompass. In dieser Symbolik also, sich im Leben nicht zu verirren.
Die 3 Farben haben ebenfalls symbolische Bedeutung. Alleine die Zahl 3 hat schon immense Bedeutung. Körper- Geist- Seele, die 3 Nornen, Vergangenheit- das Heute-die Zukunft und vieles mehr. Je nach Kontext gilt das auch für die einzelnen Farben.

Farbliche Zusammenstellung

Die 3 Farben sind die Farben der Asen. Weiß, Blau und Gold. Das spiegelt sich im Geflecht, als auch bei den Abschlüssen wider. Durch das farbliche stecken der Staken 1-2-3 ergibt das diese Farbfolge im Rollrand und 3 gleich-farbige Stränge im Zopfrand. Man kann auch 3-3-3 stecken, dann hat man im Rollrand immer 3 gleiche Farben und im Zopfrand ergibt das farbliche Stränge in 1-2-3. Wollte man oben und unten dieselbe Farbfolge haben, müsste man nach dem 6. Ring die Staken kappen und das in der gewünschten Farbfolge neu dazu stecken. Nach dem 6. Ring deshalb, weil an diesem Punkt die Perlen aufgesteckt werden. Die sind in diesem Falle 12mm Holzperlen Natur.
Als Hintergrund wurde der Lebensbaum Yggdrasil genommen. Das Design ist in Acylfarben händisch bemalt. Allerdings hat das Nihanna gemacht.

Geflecht

Das Geflecht ist mit 4 Fäden 2 vorne, 2 hinten ausgeführt. Das deshalb, weil man so innen und außen dieselbe Flecht-Struktur hat. Außerdem sieht man die Staken so gut wie nicht. Man muss also nicht so sehr auf gerade Staken achten, abgesehen im Perlenbereich. Da ich ein absoluter Fan vom Fischgrät-Muster bin, habe ich das auch hier so gemacht. Die Umsetzung ist denkbar einfach, wenn man weiß wie. Grundvoraussetzung dafür sind geschlossene Ringe flechten. Das bedeutet, man legt die 4 Fäden wie üblich an, flechtet wie gesagt in diesem Falle 2 vorne, 2 hinten bis man wieder zum Anfang kommt. Jetzt steckt man den jeweiligen Faden NEBEN den korrespondieren Anfangsfaden. Somit steht der Anfang nach innen hinein, das Ende kommt außen raus. Da Rechtshänder in der Regel nach rechts hin flechten und Linkshänder nach links, kommt jetzt eine gewöhnungsbedürftige Vorgehensweise. Man flechtet den nächsten Ring in die andere Richtung. Immer im Wechsel. Das ergibt dieses Fischgrät-Muster. Geschlossener Ring bedeutet übrigens nicht, dass es immer ein durchgehend umlaufender Faden ist. Die Ansätze bei kürzeren Fäden wird gleich wie an dem Punkt gemacht, wo der normale Übergang von Anfang und Ende.

Diese Übergänge sind nach dem ausputzen so gut wie nicht mehr zu sehen. Man zieht die jeweils nach innen und außen stehenden Enden etwa 90° zum Geflecht weg und zwickt die mit einem normalen Seitenschneider ab. Dazu legt man diesen direkt ans Geflecht an. Da dessen Schneide ein wenig weiter innen ist, reicht das aus. Im Endergebnis verspannen sich Anfang und Ende innerhalb des Geflechtes und nichts steht nach innen oder außen weg. Deshalb müssen die Fäden im Übergang auch nebeneinander gelegt werden. Und natürlich auch, um dieselbe Ebene zu behalten und keine zusätzliche Höhe entsteht. Ich habe also 4 Ringe in der ersten Farbe geflochten, 2 mit der Zweiten. Dann die Perlen aufgesteckt und noch einmal 2 Ringe dieser Farbe. Nun 4 Ringe der dritten Farbe.

Abschlüsse

Wie man sieht, wurde unten ein Rollrand gemacht und oben ein dreier Zopf. Die Farbverläufe ergeben sich wie geschrieben durch das farbliche stecken der Staken. Wie man Rollränder und Zopfränder macht, findet ihr über die Suchfunktion. Es kann sein, Stand Februar 2022, dass ich die Anleitungen noch nicht eingestellt habe, die Webseite ist noch ziemlich neu.

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